Es muss nicht immer Zucker sein. Wir brauchen ihn nicht, essen ihn aber, weil es schmeckt, weil wir uns daran gewöhnt haben. Dabei hat jeder ein anderes Süßempfinden und genau wie beim Salz kann man sich daran gewöhnen mehr oder weniger davon zu nehmen.
Im ersten Step kann man aber versuchen Zucker durch Alternativen zu ersetzen und damit zu experimentieren. Das hebt im Minimum schon einmal das Bewusstsein dafür!
Welche Alternativen habe ich also zum Standard-Haushaltszucker?
- Vollrohrzucker: wie letzte Woche schon erwähnt, enthält brauner Zucker noch ein paar Reste von Vitaminen und Mineralstoffen, schmeckt intensiver und man benötigt nicht ganz so viel davon.
- Stevia: ist in den letzten Jahren gehypt worden, da es im Gegensatz zu Zucker keine Kalorien enthält und von Natur aus 30 mal (Blätter) süßer als Zucker ist. In Deutschland bekommt man allerdings nur Produkte, die Stevia-Extrakt (Steviolglycoside) enthalten, das sogar 300-400x süßer als Zucker ist. Um es jedoch praxistauglich zu machen, wird das Extrakt meist gestreckt mit anderen Zuckerarten (z.B. Laktose, Maltodextrin). Vom Extrakt, das selbst schon ein hochindustriell verarbeitetes Produkt ist, ist dann nur noch eine Spur enthalten ist. Beworben wird es dennoch mit „natürlicher Süße, ohne Kalorien“ und ist in den meisten Fällen eine reine Mogelpackung.
- Xylit/Birkenzucker: ist ein Zuckeralkohol, der auch im menschlichen Körper bei der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten entsteht, hat nur ca. 240kcal je 100g (etwa 40% weniger als Zucker), verursacht keinen Karies, kann aber in zu großen Mengen aufblähend oder abführend wirken. Außerdem muss man aufpassen, aus was der Birkenzucker hergestellt wird: wie ursprünglich aus Birkenholz oder Maiskolbenabfällen!
- Kokosblütenzucker: hat in etwa die gleiche Süßkraft wie Zucker und kann damit einfach ausgetauscht werden. Er enthält noch ein paar Mineralstoffe, allerdings ist der Preis mit 20-40€ pro Kilogramm enorm!
- Honig: ist ein sehr natürliches Süßungsmittel, unverarbeitet und enthält noch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und hat antibiotische Wirkungen.
- Dicksäfte: sind zwar eine leckere Süßungsalternative (z.B. Agavendicksaft), enthalten aber einen hohen Anteil an Fructose, der häufig mit ähnlich schlechten Nebenwirkungen wie Zucker in Verbindung gebracht wird.
- Sirup: enthält noch einige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, z.B. Ahornsirup und Zuckerrübensirup
- Trockenfrüchte: man kann sie als süße Zutat als ganze Frucht verwenden (z.B. Rosinen) oder eine Art Sirup daraus herstellen (z.B. Dattelsirup), enthalten noch viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, da es sich noch um die ganze Frucht handelt, der nur das Wasser entzogen wurde
- Obstmus: Auch Obstmus (z.B. Apfelmus ohne Zucker) ist schon zum Süßen geeignet, leicht auch selbst herzustellen
Viel Spaß beim Durchtesten! Ich kann es nur empfehlen, denn es geht auch ohne Haushaltszucker!